DIE KÜNSTLER | Ilse Dreher, Dreieich

Ilse Dreher

 

Ilse Dreher, geboren 1950 in Dreieichenhain, ist selbstständige Künstlerin, Fotografin, Designerin und Spieleautorin. Sie absolvierte eine Fotografenausbildung sowie die Fotoschule Hamburg Rotherbaum und studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main. Ilse Dreher lebt und arbeitet in Dreieichenhain.

 

Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt sich Ilse Dreher mit dem Thema Wasser. Die verschiedenen Aggregatszustände spiegeln sich genauso in der Kunst von Ilse Dreher wider wie die unterschiedlichen Lichtstimmungen, die Wasser aufnehmen kann. Was sie primär antreibt, ist das Fluide, das nicht Festgelegte, das Fließende, sich ständig Verändernde, Changierende. Daher die Auseinandersetzung mit Luft, Wasser, Licht und Erde. Es ist das Archaische und das Anarchische, was sie daran anzieht.

Die Künstlerin spielt und lässt spielen. Ob großformatige Fotografien, Materialcollagen oder Installationen in der Natur, sie bedient sich mit dem, was sie zum Ausdruck braucht. In Wunsiedel zeigt sie zwei Installationen.

DIE KÜNSTLER | Bořivoj Hořínek, Ostrov nad Ohři

Bořivoj Hořínek

 

Bořivoj Hořínek wurde 1948 in Vilemov in der Tschechischen Republik geboren. Nachdem er 1968 ein Studium der Grafik in Prag abgeschlossen hat, geht er an die Film Academy of Performing Arts, Prag, an der er 1977 im Fach Fotografie seinen Master of Arts ablegt.

 

 

Sein künstlerisches Schaffen erstreckt sich auf die Bereiche Fotografie, Videokunst, Installation und Performance. Bořivoj Hořínek lebt und arbeitet in Ostrov nad Ohři.

In seiner fotografischen Arbeit experimentiert Hořínek mit der Manipulation des Raums, mit seiner Wahrnehmung und Perspektive. Der Künstler nutzt das Prinzip des Zufalls und verwendet die digitale Technologie, um die Lichtspuren sowie die eigene Kamerabewegung aufzunehmen, die das Bild erzeugen. Er beschreibt seine fotografischen Arbeiten mit dem Begriff „Aufzeichnungen“, um das konstruktivistische Dilemma zu beschreiben, dass bei wiederholter Betrachtung jedes Mal ein anderes Erleben erfahren werden kann.

Parallel zur fotografischen Arbeit konzentriert er sich auch auf Installationen.

DIE KÜNSTLER | Alex Heil, Bergheim

Alex Heil (Foto: Dirk Behlau)

 

Alex Heil, geboren 1970, studiert Kommunikationswissenschaften, Psychologie und Kunstwissenschaft in Essen und Freie Malerei in Darmstadt und Köln. Heute ist sie selbst Dozentin für Malerei. Alex Heil lebt und arbeitet in Bergheim bei Köln.

Die Künstlerin ist spezialisiert auf Fine Arts/Realismus und setzt sich thematisch fast ausschließlich mit dem Element „Wasser“ auseinander.

 

Alex Heil ist fasziniert vom Wasser, von seinem Gegensatz aus Flüchtigkeit und Kraft. Und von der Art, wie Wasser das Licht bricht: „eine komplexe Ästhetik, die in der Realität nicht reproduzierbar ist“.

Kontinuum ihrer Bildkomposition ist der Kontrast zwischen der strengen Geometrie der Schwimmbecken und der organisch fließenden Bewegtheit des Wassers, das alle Formen und Gradlinigkeiten zu spielerischen Figuren verzerrt und so eine einmalige komplexe Ästhetik schafft, die in der Realität nicht reproduzierbar ist. Die Malerei hingegen kennt diese Grenze nicht, und so halten die Arbeiten von Alex Heil genau diese flüchtigen Momente fest. Zentrale Bildelemente sind zufällige, fast schon ornamentierte Formen, wie man sie kennt, aber kaum wahrnimmt.

Mit ihren Bildern fixiert Alex Heil genau diese facettenreichen Augenblicke, ohne dabei auf etwas hinweisen zu wollen. Sie lässt Spielraum für eigene Interpretation zu, distanziert sich aber selbst davon: „Meine Arbeiten haben keine tiefere Aussage, mir geht es nur um die Ästhetik. Das klingt oberflächlich und ist auch genau so gewollt.“ Sehen, betrachten, eintauchen. Genau darum geht es.

DIE KÜNSTLER | Gilbert Geister, Köln

Gilbert Geister

 

Gilbert Geister, geboren 1973 in Bochum, studiert 1996 bis 2000 Freie Kunst an der Hochschule der Künste in Berlin. Es folgen Lehraufträge für Malerei an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum und an der Alanus Hochschule in Alfter. 2014 wurde er mit dem Kunstpreis des Bundes Deutscher Architekten Dortmund ausgezeichnet.

Gilbert Geister lebt und arbeitet in Köln.

Zunächst befasst sich Gilbert Geister mit gegenständlicher Malerei und Zeichnung, vor allem Porträtdarstellungen. Das traditionelle Tafelbild erfährt jedoch zunehmend Eingriffe durch motivische Auslassungen, Herausschneiden von Teilen des Bildträgers oder durch Einfügen von LEDs, Leuchtstoffsystemen und kinetischen Elementen.

Der Bezug zur Malerei bleibt auch in Aktionen wie Hubschraubermalerei, Maschinenmalerei oder Ballonzeichnungen, die, wie auch andere raumgreifende Außeninstallationen, unter Einbeziehung zum Teil selbstgebauter Maschinensysteme entstehen.

In Partizipationsprojekten bezieht er die zur Beteiligung eingeladenen Betrachter direkt in seine Arbeiten mit ein, wie bei seiner Grasnarbenschleuder, dem Liniengenerator und der Seilbahn.

DIE KÜNSTLER | Korbinian Huber, Duggendorf

Korbinian Huber

1965 in Freising geboren, absolviert Korbinian Huber zunächst eine Steinmetzlehre, bevor er von 1990 bis 1996 an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg Bildhauerei studiert. 1993 erhält er den Kunstförderpreis des Landkreises Freising. Er nimmt an verschiedenen Kunstsymposien im In- und Ausland teil. Korbinian Huber lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Duggendorf.

 

Korbinian Hubers Holzskulpturen sind vierdimensional angelegt. Der Bildhauer durchbricht mit seinen Arbeiten das Schema einer starren Figürlichkeit und schafft seine eigene phantastisch-bewegte, poetische Alltagswelt. Aus einer ironischen Distanz heraus und mit lächelndem Blick gelingt diesem Künstler der Griff ins volle Leben. Seine unkonventionellen, teils filigranen, teils groben Skulpturen zeugen von einem leidenschaftlichen, sehr erfinderischen und immer professionellen Umgang mit dem Material Holz.

Für Wunsiedel schafft er eine Installation, die „tiefe Einblicke“ in den Wunsiedler Eisweiher eröffnet. Der Wasserspiegel, eines stehenden Gewässers, oder auch des Meeres, ist eine naturgegebene geometrische Ebene, Uridee der Zweidimensionalität. Diese bedingungslose Fläche, welche schon immer als Grundmaß aller Bauvorhaben verwendet wurde, in Frage zu stellen, ist für Korbinian Huber ein reizvolles Spiel.

DIE KÜNSTLER | Michael Mordo

Michael Mordo

 

Michael Mordo, geboren 1961 in Stuttgart, ist bildender Künstler und Musiker. Seine künstlerische Ausbildung beginnt im Fach Marionettenbau bei dem Puppenspieler Albrecht Roser. 1982 – 1988 absolviert er ein Bildhauerstudium an der staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart. Zusätzlich unternimmt autodidaktische Studien Jazz seit frühester Jugend.

Als Dozent im Studiengang Figurentheater an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart unterrichtet er Bildnerisches Gestalten und Figurenbau. Seine Werke (Malerei, Skulpturen, Theaterfiguren) präsentiert er in Ausstellungen seit 1985.

Seit 2014 setzt sich Michael Mordo  mit der Tropfenbild-Technik nach Ruth Kübler auseinander. Es handelt sich dabei um eine Methode, die die Strukturierungen innerhalb von getrockneten Wassertropfen sichtbar macht. Über viele Jahre hinweg hat der Künstler diese Methode für sich modifiziert und seinen Bedürfnissen angepasst. Mordo baut zu diesem Zweck auch spezielle Mikroskope und Vorrichtungen selbst.

Durch sein Vermögen, sensibel mit spezifischen Formungen auf alles zu reagieren, spiegelt Wasser jeglichen Einfluss. Im Tropfenbild ist kein eigentliches Wasser mehr zu sehen, lediglich die Trockenrückstände, angeordnet gemäß seiner im Moment des Auftropfens und während des Trocknungsvorganges innewohnenden Dynamik.

Der Fokus liegt dabei beim ästhetischen Wert der Bilder, die der Künstler in ihrem Detailreichtum in all ihren graphisch/malerischen Feinheiten festzuhalten versucht. Für die „Wunsiedler Wasserspiele“ will der Künstler auch die Struktur heimischer Gewässer mit dieser Technik sichtbar machen.

DIE KÜNSTLER | Feng Lu, Berlin

Feng Lu

 

Feng Lu wurde 1979 in Harbin in der Volksrepublik China geboren. Zwischen 1995 und 2007 studiert er die bildenden Künste in Harbin/China, Berlin, Mainz und Halle. Sein Studium an der Universität der Künste Berlin schließt er mit besonderem künstlerischen Erfolg ab. Feng Lu lebt und arbeitet in Berlin.

 

 

Kontextverschiebungen, Metamorphosen, Bedeutungstransfers sind Feng Lus Metier. Kaum ein Thema der Gesellschaft lässt er aus und nimmt das menschliche Agieren in den Zerrspiegel seiner bitterbösen Ironie. Feng Lu schafft keine Narrationen, sondern verbindet Fragmente von Situationen, Erinnerungen und Weltgeschehen zu einem kritischen Blick auf Gesellschaft und Mensch.

Witzig und bunt, verspielt und frivol kommen seine Arbeiten in der handwerklichen Perfektion figürlicher Plastiken daher. Dabei bedient er sich an allerlei Motiven und Bildern, die nicht abstrakt, sondern zumeist in mehreren Deutungsmöglichkeiten verwendet werden. Widersprüche kombiniert er zu einer selbstverständlich erscheinenden Einheit und hebelt dafür die Naturwissenschaft aus, indem er Dimensionen verkehrt oder merkwürdige Wesen klont.

Feng Lu ist sowohl Maler als auch Bildhauer und verbindet die beiden Disziplinen auf geniale Weise in seinen Plastiken, die er aus Ton und Epoxidharz anfertigt.

DIE KÜNSTLER | Matthias Berthold, Hamburg

Matthias Berthold

 

Matthias Berthold, geboren 1964 in Lübeck, studierte Ethnologie und Illustration in Hamburg. Seit 1992 bildender Künstler, erhielt er 1996 den Förderpreis der Robert Bosch GmbH und war Gastkünstler unter anderem in Irland und Island. Von 2005 an intensiviert er seine künstlerische Tätigkeit im öffentlichen Raum. Seit 2007 entwickelt er in Zusammenarbeit mit Andreas Schön partizipative Kunstprojekte.

 

Mit sozialkritischem Blick verwirklicht der Künstler seine Kunstprojekte und Aktionen. Dabei legt er Wert darauf, dass zeitgenössische und moderne Kunst soziale Gräben schließt, anstatt sie weiter zu vertiefen.

Das Entstehen von positiven Verbindungen wird gezielt gefördert – zwischen Menschen, Gruppen, Orten und Kunst. Indem Bertholds Kunst für alle Menschen gleichermaßen da ist und wirkt, kann Kunst konkrete soziale Aufgaben erfüllen.

Lebendigkeit und Veränderlichkeit sind Aspekte seiner Kunstwerke, die Orten damit eine menschliche Dimension verleihen. Seinen Anweisungen, wie er sie auch für die Wunsiedler Wasserspiele entwickelt hat, kann man sich, zumindest gedanklich, kaum entziehen.

DIE KÜNSTLER | Helga Lang, Hamburg

Helga Lang

 

1961 in Bremen geboren, studiert Helga Lang 1983 bis 1988 an der Hochschule für gestaltende Kunst und Musik Bremen, schließt dort ihr Diplom im Studiengang Freie Kunst, Malerei, Grafik und Film ab. Von 2003 bis 2013 ist sie Dozentin an der Akademie für Mode und Design in Hamburg.

Helga Lang lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Hamburg. Ihre Werke sind in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.

Die Künstlerin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Wasser in Malerei, Fotografie und Rauminstallationen. Ihre Bilder sind von der Struktur des Wassers geprägt, hier ruhig, fließend, dort schäumend und sprudelnd. Durch eine spezielle Technik empfindet sie die Oberfläche von Wasser nach.

Helga Lang entdeckt auf der Suche nach dem Blau immer wieder neue Farbnuancen. Durch partielles Auftragen von Lack empfindet sie die Oberfläche von Wasser nach – Spiegelungen entstehen. Ihre Gemälde sehen so bei jedem Lichteinfall anders aus, so wie Wasser, das je nach Lichteinfall und Umgebungsfarben immer eine andere Farbigkeit wiedergibt.

DIE KÜNSTLER | Dana Widawski, Berlin

Dana Widawski

 

Dana Widawski, Jahrgang 1973, lebt und arbeitet in Berlin. Die Künstlerin studiert von 1995 bis 2000 Textildesign an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design in Halle/Saale und von 2004 bis 2006 Art in Context an der Universität der Künste in Berlin.

2011 wird Dana Widawski mit dem Kunstpreis der Stadt Schwabach, 2001 mit dem Förderpreis der Wilhelm-Lorch-Stiftung und 2000 mit dem Förderstipendium der HKD Burg Giebichenstein ausgezeichnet.

Dana Widawski bemalt Fliesen. Fliesen wie in jedem beliebigen Badezimmer, Fliesen, wie sie vor Jahrhunderten in Delft kobaltblau bemalt wurden, um mit der Schönheit der Welt an die Vergänglichkeit des irdischen Daseins zu erinnern.
Dabei unternimmt sie immer wieder höchst ungewöhnliche Selbstbefragungen. Was genau will die Künstlerin wissen?

Dana Widawski zitiert in ihren Arbeiten klassische Ornamente aus unterschiedlichen Kulturen und Epochen. Sie erweitert und verfremdet diese Strukturen mit zeitgenössischen Abbildungen und erzeugt dabei auf den ersten Blick rein Dekoratives. Auf den zweiten Blick, eröffnet sich eine irritierende und zutiefst ironische Ebene, die gesellschaftliche Klischees und Paradoxien aufgreift und infrage stellt.