Himmelwärts, auf dem Wasser liegend,
zeige Ich dir rückhaltlos meine Schönheit.
Mein Rot. Mein Orange.
Glitzernd, funkelnd, schillernd.
Und wie ich sonst noch bin.
„Ich trage alle Farben in mir“ spricht der Regen zur Sonne
„und ich rot und orange“ spricht das Bachwasser
-„sieben Wochen lang“.
„Wozu brauchst Du das Rot“ fragt der Schwan. „Bist Du Dir nicht blau genug“
„Gönnst Du mir etwa meinen Schmuck nicht“ erwidert der Bach.
Beide lächeln-
Der eine etwas neidisch.
Der andre etwas verwegen.
Denn dieses Gefühl ist neu für ihn.
Ist er doch sonst ziemlich träge.
Es war einmal der Anfang eines Märchens, und ein Fisch,
der in den Urströmen uralter Zeiten schwamm.
Dieser Fisch war der einzige seiner Art,
der etwas seltsames,
ihm selbst
ganz Fremdes,
mehr in sich hatte.
Eines Tages sprach er es aus,
und es war das erste Wort, das je
gesprochen wurde: „Du Wasser, Ich danke Dir,
ohne Dich könnte ich nicht sein, und ich habe Dich gebraucht,
ohne je zu fragen.“
„Was soll’s“, rauschte das Wasser auf seine teilnahmslose Art.
„Ich habe kein Herz, um zu wissen, wie man das Deine erleichtert.“
Seither schwimmen im Wasser, fliegen in der Luft,
laufen auf dem Land Geschöpfe,
die nicht wissen, wem sie danken sollen,
oder wem sie etwas schuldig sind.
Wunsiedler Wasserspiele 2001
14. Juli bis 2. September 2001
Die Kunst kommt zum Wasser, das Wasser wird zur Kunst
Anläßlich des 675-jährigen Stadtjubiläums Wunsiedel nahmen wir die Gelegenheit wahr, ein ungewöhnliches Ausstellungsprojekt ins Leben zu rufen. Wir beabsichtigten die Wunsiedler Innenstadt als Erlebnisraum wieder zu entdecken und damit das kulturelle Leben zu fördern.
Das „Wasser“ ist dabei ein zentraler Aspekt in der Wunsiedler Stadtgeschichte. Die nordbayrische Kreisstadt im Fichtelgebirge ist – gegründet an einer Bachfurt an der Kreuzung zweier Altstraßen – seit jeher gesegnet mit Wasserreichtum. Mehr als 30 Brunnen prägen bis heute das Bild der als Ensemble erhaltenen Altstadt. Die europäische Wasserscheide (Nordsee/Schwarzes Meer) tangiert die Stadtgrenzen. Die 4 Hauptquellen, die Naab, die Eger, die Saale und der Main, verlassen als Flüsse das Fichtelgebirge in alle 4 Himmelsrichtungen. Einmal im Jahr wird beim traditionellen „Brunnenfest“ des Wasserreichtums gedacht und die Brunnen „geputzt“. Dies entspricht einem alten, heidnischen Brauch, nach welchem die Geister der Quellen und Gewässer günstig gestimmt werden, wenn man ihnen frische Blumen und frisches Grün in magischen Formen als Kränze oder Girlanden darbringt.
Doch des Wassers Reichtum zählt schon lange nicht mehr: Wasser kommt aus dem Hahn, wie Strom aus der Steckdose.
Dieser Gedanke gab uns Anlaß dazu, vergessenen Werten zu gedenken und Kultur leben zu lassen. Es wurden durch Ausschreibungen bildende KünstlerInnen aufgefordert, sich mit Arbeiten zum Thema „Wasser“ zu bewerben, um diese an ungewöhnlichen Orten des gesamten Stadtraumes zu zeigen. Das Ergebnis war überzeugend: aus zahlreichen Bewerbungen wurden mittels einer Jury 17 KünstlerInnen ausgewählt und nun mit ihren Arbeiten in der Stadt präsentiert, da, wo die Kunst auffällt, an- und aufregt, anstösst und unterhält, und, so zu den Menschen kommt.
Während der Aufbauzeit kamen die Künstler mit Wunsiedler Bürgern in Kontakt und zum Teil zu intensivem Dialog.
Den Auftakt mit der Vernissage, bildete ein Stadtrundgang mit den Künstlern. Diese waren an Ort und Stelle zugegen und stellten ihre Arbeiten dem Publikum vor.
Die „Wasserspiele“ sind der erstmalige Versuch, das Ausstellungsprojekt längerfrisitig zu etablieren. Wir hoffen damit das allgemeine Interesse geweckt zu haben. Zum Abschluß möchten wir allen Danken, die durch Tat- und Geisteskraft zur Realisierung des Projektes beigetragen haben. Ganz besonderer Dank gilt den beteiligten Künstlern, welche keiner Mühe scheuten, um die Präsentation ihrer Arbeiten möglich zu machen.
Wunsiedler Wasserspiele
KUNST IM STADTRAUM der Festspielstadt Wunsiedel
Ausstellungsprojekt von Juni bis September 2018
BEWERBEN SIE SICH mit Ihrer Arbeit oder einer Projektidee bei den Wunsiedler Wasserspielen 2018 – Einreichungsende ist am 31. Januar 2018.
15 – 20 KünstlerInnen sollen eingeladen werden, ihre Arbeiten von Juni bis September 2018 an unterschiedlichen Orten in der Stadt auszustellen: An Brunnen, Straßen und Plätzen, im Inneren von Gebäuden, auch leerstehenden, an prominenten Orten und in verschwiegenen Ecken. Die Quartiere in der historischen Altstadt bieten besondere Ausstellungsszenarien, die durch kurze Spaziergänge verbunden werden.
Führungen, Vorträge, Konzerte erweitern das Ausstellungsprojekt um historische, kulturelle und aktuelle Anmerkungen und Bezüge. Den Auftakt zur Veranstaltungsreihe markiert die „Kultnacht“ am Samstag, den 5. Mai, die Vernissage der Kunstbeiträge ist für das Wochenende 16./17. Juni 2018 geplant. Die Ausstellung läuft parallel zu den bekannten Luisenburg-Festspielen Wunsiedel.
Die WUNSIEDLER WASSERSPIELE 2018 sind ein Ausstellungsprojekt des Bürgerforum Wunsiedel e.V., Wunsiedels Partnerstadt OSTROV NAD OHRE in Tschechien soll in das Ausstellungsvorhaben einbezogen werden.
WUNSIEDEL liegt mitten im Naturpark Fichtelgebirge. Stadt und Region sind dem Wasser auf natürliche und kulturelle Weise besonders verbunden. Die Geschichte der Stadt wurde durch das Waser schicksalhaft geprägt, meist auf segensreiche Weise zu ihrem Gedeihen. Manches Mal auch durch katastrophale Überschwemmungen.
Das WUNSIEDLER BRUNNENFEST zählt zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. In der Altstadt sind die historischen Brunnen erhalten geblieben und werden alljährlich am Samstag vor Johanni festlich geschmückt (23. und 24. Juni 2018).
Die LUISENBURG-FESTSPIELE WUNSIEDEL sind die ältesten und bis heute besucherstärksten Theaterfestspiele Deutschlands auf freier Naturbühne.
4 FLÜSSE aus dem Fichtelgebirge fließen in 4 HIMMELSRICHTUNGEN. Eger und Saale münden in die Elbe, weißer und roter Main in den Rhein und die Naab in die Donau.
Das zentraleuropäische BÄDERDREIECK BÖHMEN – FRANKEN – SACHSEN umringt das Fichtelgebirge. Alexandersbad mit seinen Heilwässern ist direkter Nachbarort.
WUNSIEDLER MARMOR, metamorphes Sedimentgestein eines Urmeeres, ist der einzige echte, weiße Mamor Deutschlands.
Bitte senden Sie uns per e-Mail aussagekräftige Fotos Ihres Werks bzw. ein Exposé Ihres geplanten Werks, ggf. auch einer Werkgruppe. Sowohl bereits vorhandene Werke als auch speziell zu den Wasserspielen entstehende Werke sind willkommen.
Gefragt sind Arbeiten und Projektideen aus allen Bereichen aktueller Kunst.
Bitte senden Sie uns auch Ihre VITA, drei bis fünf repräsentative Fotos zu Ihrem ARBEITSSTIL sowie Angaben zum VERSICHERUNGSWERT der Arbeiten an
Allen ausgewählten KünstlerInnen soll ein TEILNAHMEHONORAR in Höhe von 1.000 € gezahlt werden, darüber hinaus sollen drei PUBLIKUMSPREISE für die besten Werke ausgelobt werden, ein Ankauf wird angestrebt. Im KATALOG zum Ausstellungsprojekt werden die Arbeiten dokumentiert und umfassend vorgestellt. In regionalen und überregionalen Medien, auch in Kunstzeitschriften, wird umfassend berichtet.
Die FACHJURY des Veranstalters trifft die Auswahl aus den eingereichten Vorschlägen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Einladung zur Teilnahme erfolgt nach der Entscheidung im Februar 2018.
Mögliche AUSSTELLUNGSORTE und weitere INFORMATIONEN, Details zur AUSSCHREIBUNG und TERMINE sowie ein Rückschau auf die ersten WUNSIEDLER WASSERSPIELE im Jahr 2001 werden auf dieser Seite veröffentlicht.
BEWERBUNGSENDE ist der 31. Januar 2018.
Die Durchführung der Wunsiedler Wasserspiele 2018 steht unter Finanzierungsvorbehalt. Aus der Bewerbung zur Teilnahme ergeben sich keine Ansprüche gegen den Veranstalter Bürgerforum Wunsiedel e.V.
Für konkreter werdende Fragen zu Ihrem Vorhaben und möglichen Ausstellungssituationen steht Ihnen während der Auslobung unser Projektteam gerne zur Verfügung: